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Weniger Pro Kopf verbrauchen

Netzwerk Ressourcenwende fordert eine absolute Reduktion der Ressourcennutzung nach niederländischem Vorbild. Bis 2030 soll der Ressourcenverbrauch um etwa die Hälfte sinken.

June 17, 2021

Die Ressourcenkrise gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dies zeigt nicht nur der Erdüberlastungstag (“Earth Overshoot Day”), der jedes Jahr früher stattfindet. Die Ressourcenkrise ist außerdem die Hauptursache des dramatischen Verlusts von Arten und Lebensräumen sowie der Klimakrise. Eine konsequente Ressourcenwende ist daher der wichtigste Hebel zur Überwindung von Verteilungsungerechtigkeit, Klimakrise und zum Schutz der biologischen Vielfalt. Deshalb haben sich 14 Umwelt-, Sozial- und Naturschutzorganisationen, darunter auch natureplus, zum "Netzwerk Ressourcenwende" zusammengeschlossen. Sie fordern in einem "Policy Brief" die Bundesregierung auf, konkrete Ressourcenschutzziele festzulegen und damit zu einer drastischen Senkung des Ressourcenverbrauchs beizutragen.

"Eine drastische und absolute Senkung des Ressourcenverbrauchs ist notwendig. Doch die bisherigen politischen Maßnahmen wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz oder das Ressourceneffizienzprogramm haben nicht zu einer Senkung des Verbrauchs geführt", heißt es in dem Papier. Die Rohstoffstrategie der Bundesregierung habe es sich "nicht einmal zum Ziel gesetzt, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren." Eine Trendwende sei nicht abzusehen. Denn die globale Ressourceninanspruchnahme hat sich seit 1970 verdreifacht und „Business as usual“ würde bedeuten, dass sich der heutige Ressourcenverbrauch bis 2060 noch einmal verdoppelt. Die Erfahrung zeige, dass die bisherigen Bemühungen im Ressourcenschutz ins Leere gelaufen sind. Der Primärrohstoffbedarf konnte nicht gesenkt werden, die Müllberge werden immer größer, und das Verhältnis von neu gewonnenen Materialien zu recycelten Stoffen konnte zwischen 2010 und 2019 lediglich um einen Prozentpunkt von 89 auf 88 Prozent gesenkt werden.

Nationale Ressourcenschutzziele für die Reduktion des Ressourcenverbrauchs

Das Netzwerk Ressourcenwende fordert deshalb die Bundesregierung auf, konkrete Ressourcenschutzziele festzulegen und durch begleitende Gesetzgebung den Ressourcenverbrauch effektiv zu reduzieren: 

  • Bis 2050 muss die Nutzung von abiotischen Primärrohstoffen - Mineralien, fossile Rohstoffe und Metalle - auf maximal 6 Tonnen pro Person und Jahr (gemessen nach TMC-Standard) reduziert werden. Dazu ist als Zwischenziel eine Reduzierung von mindestens 50 Prozent bis 2030 nötig.
  • Bis 2050 muss die Nutzung biotischer Primärrohstoffe auf maximal 2 Tonnen pro Person und Jahr (gemessen nach TMC-Standard) reduziert werden.

In einer Kreislaufwirtschaftsstrategie solle die Bundesregierung Einzelstrategien wie die Rohstoffstrategie und die Programme zur Abfallvermeidung, zum nachhaltigen Konsum sowie zur Ressourceneffizienz zusammenführen. Genauso wie beim Klimaschutzgesetz brauche es ein umfassendes produktpolitisches Maßnahmenbündel, das die Lebenszeitverlängerung und Kreislaufführung von Rohstoffen und Produkten für alle Sektoren festschreibt. Darüber hinaus fordert das Netzwerk ein Ressourcenschutz-Stammgesetz von der Bundesregierung. In diesem werden übergeordnete, konkrete Ressourcenschutzziele sowie stoffgruppenspezifische Unterziele gesetzlich verankert. Dies ermögliche ein besseres Management derjenigen Materialien, für die eine Verbrauchsreduzierung am dringendsten geboten ist. 

Dass eine solche gesetzliche Verankerung nationaler Ressourcenschutzziele möglich ist, zeigt das Beispiel der Niederlande. Sie hat sich in ihrem Kreislaufwirtschaftspaket 2016 das Ziel gesetzt, bis 2050 eine vollständige Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Das Ziel ist „eine Wirtschaft ohne Abfall, in der sich alles um wiederverwendbare Rohstoffe dreht.“ Als einen ersten wichtigen Meilenstein haben sie sich das Etappenziel gesetzt, bis 2030 die Nutzung von abiotischen Primärrohstoffen um 50 Prozent zu reduzieren. In den Niederlanden wird überdies alle zwei Jahre ein Fortschrittsbericht veröffentlicht. Dies ermöglicht allen Akteur*innen die Fortschritte zu verfolgen und bei Bedarf schnelleres und/oder umfassenderes Handeln einzufordern.
 

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