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Das NABU-Bodenseezentrum mit herabgelassenen Jalousien.

Bauszene

Auch die Fenster schützen Vögel

Eine Anerkennung im HolzbauPlus Bundeswettbewerb 2020 erhielt der Neubau des NABU-Bodenseezentrums in Reichenau. Neben der großzügigen Verwendung heimischen Holzes fallen die selbst entwickelten Vogelschutzfenster ins Auge.

August 4, 2021

Im von der FNR im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums im Jahr 2020 zum fünften Mal veranstalteten Wettbewerb "HolzbauPlus - Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen" wurden von den eingereichten 198 Projekten sieben Gewinner preisgekrönt, drei Projekte erhielten einen Sonderpreis und weitere neun Gebäude eine Anerkennung. Eines davon, der Neubau des NABU-Bodenseezentrums in Reichenau am Bodensee, konnte unlängst von natureplus besichtigt werden.

Mit dem verkehsgünstig am Bahnhof Reichenau gelegenen Zentrum wurde ein öffentlichkeitswirksames Demonstrationsgebäude geschaffen, das nach der Würdigung der Jury "hohe architektonische Qualität mit dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen verbindet." Das NABU Bodenseezentrum ist Ausstellungs- sowie Arbeits- und Wohnstätte für die NABU-Mitarbeiter. Von hier aus koordinieren sie vielfältige Naturschutzaktivitäten und betreuen und pflegen knapp 30 Quadratkilometer Schutzgebiete in der Bodenseeregion. Sie bieten Führungen und Exkursionen in die insgesamt 29 Schutzgebiete an - sowohl für die zahlreichen Urlauber am Bodensee als auch für die Menschen, die hier leben, für Vereine und Schulklassen. Nicht zuletzt zeigt auch eine bildstarke Ausstellung im Zentrum selbst die Schönheit insbesondere der heimischen Vogelwelt.

Architektonische Besonderheiten

Derzeit sind von der geplanten Gebäudegruppe aus drei polygonalen Baukörpern in unmittelbarer Nachbarschaft zur geschützten Riedlandschaft erst zwei realisiert. Im nördlichen Haus sind Ausstellung, Büro und Verwaltung untergebracht, gegenüberliegend die Werkstätten und Lager sowie Wohnungen der Mitarbeiter. Das dritte Gebäude soll im kommenden Jahr als Markthalle mit Inklusionsbetrieb realisiert werden. Im Hof ist ein großzügiges Holzdeck mit Pflanzeninseln als Aufenthaltsbereich zwischen den Gebäuden angeordnet.

Bei den Gebäuden in Holzrahmenbauweise wurde großer Wert auf nachhaltige Baustoffe gelegt. Die Fassaden sind mit heimischer Weißtanne bekleidet, die auch für die Fenster, als Bodenbelag und zur Wand- und Deckenbekleidung verwendet wurde. Auf die Verwendung von heimischen Hölzern mit FSC-Zertifikat wurde insgesamt großer Wert gelegt. So wurden auch die Leimbinder aus Sägebetrieben der Bodenseeregion bezogen. Die verwendeten Dämmstoffe aus Zellulose und Holzfaser sind natureplus zertifiziert. Der Ansatz, nachwachsende Rohstoffe einzusetzen, wurde ungeachtet der Materialkosten verfolgt. Ein besonderer "Hingucker" sind die selbst entwickelten Strukturen in den großflächigen Glasfenstern, welche das Gebäude prägen. Sie sind dem Leiter des Zentrums, Johannes Frank, besonders wichtig: "Wenn wir uns dem Vogelschutz verschrieben haben, dann sollten wir den auch in unserem Haus praktizieren." Die Strukturen sollen verhindern, dass Vögel an die Glasscheibe prallen und sich verletzen. "Das ist ein großes Problem," sagt Frank, an den modernen Glaspalästen sterben nach seiner Erkenntnis jedes Jahr hunderttausende von Vögeln.

Stimmen zum Wettbewerb

Bundesministerin Julia Klöckner: "Die rund 200 eingereichten Projekte bei der inzwischen fünften Auflage unseres HolzbauPlus-Wettbewerbs machen deutlich, dass das Bauen und Sanieren mit dem nachhaltig erzeugten Rohstoff Holz, zusammen mit natürlichen Dämmstoffen und weiteren nachwachsenden Rohstoffen, zukunftsweisende architektonische Lösungen ermöglicht." Prof. Ludger Dederich (Hochschule Rottenburg) als Juryvorsitzender: "Die 198 auf neun unterschiedliche Kategorien verteilten Einreichungen unterschiedlicher Größenordnung stehen dafür, welche Kreativität das Planen und Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen auslöst, welche gestalterischen, funktionalen und konstruktiven Qualitäten mit Naturbaustoffen umgesetzt werden können."

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