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Von und über natureplus

Holz-Tracking vom Forst bis zur Baustelle

Auf dem natureplus-Webinar „Supply Chains in the Construction Industry” ging es um das Umweltzeichen "Holz von Hier", das Produkte mit geringer CO2-Belastung durch Transporte auszeichnet. Hierbei bedient sich das Label neuartiger Mittel.

November 13, 2022

Eingangs des vom IBO durchgeführten Webinars „Supply Chains in the Construction Industry” am 13.10. im Rahmen der natureplus European Event Series "Building a Transparent Supply Chain" warf natureplus-Geschäftsführer Tilmann Kramolisch die Frage auf, ob das Holz im Bausektor eine Vorbildfunktion bei der Transparenz von Lieferketten haben könnte, weil staatliche Vorschriften (EU-Holz-Handels-VO) und freiwillige Labels wie FSC und PEFC hier schon einige Vorarbeit geleistet haben, oder ob es sich bei der Lieferkette Holz trotz allem um eine „Black Box“ handelt, weil keine Transparenz über die Holzherkunft gegeben sei. Diese Eingangsfrage blieb zwar unbeantwortet, aber immerhin wurde deutlich, dass es mit neuen Ansätzen und ungewohnter Technologie möglich ist, im Holzbereich die CO2-Belastungen durch die Lieferkette transparenter zu machen.

Holz von Hier

Das genau hat sich die Initiative "Holz von Hier" mit ihrem Ökolabel „Holz von Hier®“ bzw. „Low Carbon Timber®“ zur Aufgabe gemacht, deren Vorstellung als "best-practice example for low carbon value chains", präsentiert von Dr. Philipp Strohmeier und Gabriele Bruckner, im Zentrum der Veranstaltung stand. Der Grundgedanke von Holz von Hier ist, dass der Holztransport den größten und zudem am leichtesten zu vermeidenden Anteil am CO2-Fußabdruck von Holzprodukten hat. Besonders auffällig ist dies bei den bisher sehr verbreiteten Holzimporten aus Russland und Weißrussland, die allerdings derzeit wegen des Ukraine-Kriegs ausgesetzt sind. Bei Bauprodukten aus diesem Holz entstehen nahezu 4/5 der CO2-Emissionen durch den Transport. Folglich setzen immer mehr klimabewusste Kommunen und Bundesländer auf regional hergestellte Produkte mit kurzen Wegen.

Holz von Hier (HvH) bietet dafür eine grenzüberschreitende elektronische Überwachung der Holztransporte in Echtzeit an. Dabei wird garantiert, dass das Holz aus zertifiziert nachhaltigen Quellen kommt (z.B. FSC), dass kein Holz aus Primärwäldern oder, als Besonderheit, von gefährdeten Arten stammt und dass aufgrund einer Massebilanz über alle Verarbeitungsschritte hinweg gewährleistet ist, dass ausschließlich das zertifizierte Holz im Endprodukt steckt. HvH hat hierfür Obergrenzen für die Transportwege zwischen den einzelnen Gliedern der Verarbeitungskette (Forst, Sägewerk, ggf. Weiterverarbeitung, Handel/Handwerk, Kunde) definiert, die produktabhängig stark variieren können. So kann beispielsweise Hitze-behandeltes Holz für den Außenbereich nur von wenigen Anbietern geliefert werden, weshalb hier weitere Lieferwege zulässig sind. Das vom TÜV Austria überwachte Zertifikat von Holz von Hier ist dann produkt- und kundenspezifisch ausgestellt und mit einem QR-Code versehen, um jederzeit auf seine Echtheit überprüft werden zu können.

Reales Abbild

Dadurch liefert HvH im Unterschied zur EPD ein reales Abbild der CO2-Belastungen durch das Produkt. Allerdings ist es nicht möglich, anhand des Zertifikats die Lieferkette zurückzuverfolgen, weil diese Informationen dem Datenschutz unterliegen. Es wird lediglich die Einhaltung der Anforderungen bestätigt und die erreichte Transportdistanz in Summe aufgezeigt. Die Firmen wären nicht bereit, führte Strohmeier aus, die genaue Herkunft und die Orte der Verarbeitung zu deklarieren, weil sie diese Informationen als Betriebsgeheimnis ansehen. Andererseits entspricht das Zertifikat der neuen ISO 38200 (CoC-Kontrolle der Lieferkette Holz) und kann neben Baumaterialien auch für Möbel, Außenanlagen, Papierprodukte und Feuerholz verwendet werden. Holz von Hier versteht sich als ein europaweit aktives Umweltzeichen Typ I und ist in verschiedenen Gebäudezertifizierungen und kommunalen Förderprogrammen bereits verankert und v.a. in Österreich und Bayern auch bereits weit verbreitet. Seit kurzem ist Holz von Hier auch Mitglied von natureplus und bringt sich mit seinen Erfahrungen in unser Zertifizierungssystem ein.

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