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03. Mai 2024, in Bern
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Die Neubauförderung der Bundesregierung konzentriert sich künftig stärker auf die Nachhaltigkeit der Gebäude statt nur die Energieeffizienz im Blick zu haben. Symbolfoto: Pixabay

Bauszene

KfW-Neubauförderung erneut gestoppt

Am 20.04.22 war die zur Verfügung gestellte Milliarde neuer Fördermittel für energieeffiziente Neubauten mit EH40-Standard binnen weniger Stunden bereits wieder vergeben. Nun soll in diesem Jahr nur noch Neubau mit dem Nachhaltigkeitsausweis QNG gefördert werden sowie die Altbausanierung.

April 21, 2022

Ab dem 20.04.2022 konnten wieder Anträge bei der KfW für die „Effizienzhaus / Effizienzgebäude 40 (EH/EG40) - Neubauförderung mit modifizierten Förderbedingungen“ gestellt werden. Die Mittel im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) waren auf ein Budget von 1 Mrd. Euro begrenzt und die Förderkonditionen angepasst, so wurde jetzt der Einbau von Gasheizungen nicht mehr gefördert. Vor allem hatte das Wirtschaftsministerium die Fördersätze halbiert, damit angesichts des begrenzten Fördervolumens möglichst viele Antragsteller eine Förderung erhalten können. Dennoch waren die Mittel bereits nach wenigen Stunden (!) durch entsprechende Anträge ausgeschöpft; bereits am Nachmittag teilte die KfW mit, dass wegen Überzeichnung des Programms keine Anträge mehr entgegengenommen werden können. Die zweite Notbremse nach dem Förderstopp im Januar, nach dem nur mit milliardenschweren Nachtragsprogrammen der Antragsstau aufgelöst werden konnte, zeigt den enormen Förderbedarf im Baubereich.

Ab dem 21.04. wird nun die Neubauförderung im Programm EH40-Nachhaltigkeit (EH40-NH) nahtlos mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt. Das Programm EH40-Nachhaltigkeit ermöglicht eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für Nachhaltiges Bauen (QNG). Dieses Programm soll bis zum 31.12.2022 gelten. Das QNG Siegel ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der BEG-Förderung (Bonus im Rahmen der sog. „Nachhaltigkeitsklasse“ der BEG) und wird in der zweiten Stufe dann verpflichtend. Damit setzt die Bundesregierung ein Signal für die Neuausrichtung auf nachhaltiges Bauen. Ab jetzt geht es nicht mehr allein um Energieeffizienz, sondern um eine ganzheitliche Betrachtung des ganzen Lebenszyklus der Gebäude und der verwendeten Baustoffe. Das QNG lehnt sich an die Gebäudebewertungsprogramme von DGNB und BNB an und nähert sich damit den Vorstellungen von natureplus und den Befürwortern einer "Bauwende" an. Grundsätzlich ist diese Förderung also zu begrüßen, damit nicht weiter Mittel für nicht wirklich zukunftsfähige Bauten verschwendet werden.

Problem dabei: Es gibt noch viel zu wenige Planer und Energieberater, die sich mit dem QNG auskennen. Mit ein bisschen mehr Dämmstoff und einer Wärmepumpe statt konventioneller Heizung ist dann nämlich keine öffentliche Subvention mehr zu bekommen. Entsprechend laut war nun der Aufschrei der Bauwilligen. Erneut kommen zahlreiche Bauprojekte wegen der Unsicherheit der Finanzierung nicht zur Ausführung, die Neuausrichtung der Förderpolitik war zwar zuvor angekündigt, aber in der Breite der Branche nicht wirklich gut vorbereitet. Als finaler Schritt der Neuausrichtung der Neubauförderung des Bundes ist ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ vorgesehen. Dieses Programm entwickelt das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen weiter und wird insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die genaue Justierung des Programmes ist noch in Arbeit. Viele hierfür notwendige Instrumente müssen erst entwickelt und implementiert werden. Weitere Verzögerungen sind absehbar.

Der erneute Stillstand im Neubaubereich trifft auf eine durch Pandemie und Ukrainekrieg ohnehin zutiefst verunsicherte Branche. Die enormen Preissteigerungen bei Material und Energie, die anhaltenden Lieferprobleme und der sich abzeichnende kräftige Zinsanstieg trüben die eben noch günstigen Aussichten auf eine anhaltende Baukonjunktur ein. Andererseits ist es sicher vernünftig, in dieser Situation nicht noch mehr Fördergeld in ein Fass ohne Boden zu werfen, sondern den Schwenk auf ein zukunftsfähiges Konzept mit Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Klimaschutz zu wagen. Beliebt macht man sich mit diesem energischen U-Turn bei voller Fahrt allerdings bei den zahlreichen Bauinteressenten nicht.

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