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Wohnen statt Büro - Die UmNutzung unserer Städte
24. April 2024, 13:00 - 13:45 Uhr
RE.THINK BUILDING 2024
Mit nachhaltigen Baustoffen Potenziale im Bestand heben
03. Mai 2024, in Bern
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Energiesprong Pilotprojekt Hameln, vorn die sanierte Häuserreihe, dahinter unsanierte Gebäude. Foto: ecoworks/dena

Bauszene

Mit serieller Sanierung raus aus der Energiepreisspirale

Durch digitalisierte Prozesse und Vorfertigung abseits der Baustelle lassen sich Gebäude schneller und einfacher als bisher klima- und mieterfreundlich sanieren. Richtungsweisende Lösungen für Gebäude aus den 50er-70er Jahren wurden bei einem Treffen in Berlin vorgestellt.

October 21, 2022

Viele Mehrfamilienhäuser der 50er bis 70er Jahre stecken im Sanierungsstau: Sie sind schlecht oder gar nicht gedämmt, werden mit fossiler Energie beheizt und verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie, als eigentlich technisch nötig wäre. Das trägt nicht nur zur Klimakrise bei, Mieterinnen und Mieter leiden besonders unter steigenden Energiepreisen. Einen Ausweg bieten serielle Sanierungslösungen. Ein Beispiel hierfür aus Großbritannien wurde im Juni 2022 auf der natureplus Late Lunch Session "The Retrofit Opportunity" vorgestellt. Paul Ciniglio von der NEF (National Energy Foundation) berichtete hier über das "SuperHomes Network", das beispielhafte Sanierungslösungen wesentlich über einen Verbund von Hauseigentümern und Handwerksbetrieben voranbringt, um mit Naturbaustoffen Bestandsgebäude auf Niedrigenergiehausniveau zu bringen.

Eine Lösung im schon fast industriellem Maßstab, wenngleich auch ohne einen speziellen Akzent auf nachhaltige Baustoffe, ist das ursprünglich aus den Niederlanden stammende "Energiesprong"-Prinzip, das in Deutschland von der Deutschen Energie-Agentur (dena) propagiert wird. Das "Energiesprong"-Prinzip setzt auf serielle Sanierungslösungen auf Basis digitalisierter Prozesse und Vorfertigung abseits der Baustelle und kann so deutlich schneller und perspektivisch auch günstiger als konventionelle Sanierungen umgesetzt werden. Die neuesten Ansätze wurden am 30. September beim Jahresevent der dena für serielle Sanierungslösungen „Net Zero Now! 2022“ in Berlin vorgestellt.

Serielles Sanieren setzt auf Digitalisierung und Vorfertigung

„Mit seriellen Sanierungslösungen können wir den Sanierungsstau auflösen und zahlreiche der inzwischen 50-70 Jahre alten Gebäude zügig auf die energetisch sichere Seite bringen – mit spürbaren Entlastungen für Mieterinnen und Mieter. Wie das geht, zeigen die wegweisenden Lösungen, die wir heute hier sehen und von denen viele aus den von der dena begleiteten Pilotsanierungen hervorgehen“, sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der dena, in seiner Eröffnungsrede. „Um die seriellen Vorteile voll auszuspielen, vor allem auch auf der Kostenseite, heißt es jetzt: Anzahl und Tempo stark erhöhen. Dies wird gelingen, wenn wir weiterhin mit dem wachsenden Netzwerk aus Bau- und Wohnungswirtschaft und weiteren Unterstützenden an einem Strang ziehen und den Roll-out auch mit eindeutigen förderpolitischen Signalen, wie dem angekündigten Bonus für serielle Sanierungen, noch einmal deutlich beschleunigen.“

Beim Seriellen Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip werden vorgefertigte Fassaden-, (PV-)Dach- und Heizungsmodule eingesetzt, um Gebäudesanierung einfacher, schneller und kostengünstiger zu machen. Ein standardisierter, digitaler Planungs- und Bauprozess macht die Sanierung skalierbar, minimiert Umsetzungszeiten und setzt knappe Fachkräfte effizient ein. So erreichen Bestandsgebäude einen klimaneutralen Net Zero-Standard und erzeugen im Jahresdurchschnitt so viel regenerative Energie, wie die Bewohner für Heizung, Warmwasser und Strom benötigen.

Stand der Marktentwicklung

Die dena treibt die Entwicklung der seriellen Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip auf dem deutschen Markt aktiv voran, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und mit Unterstützung des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW). Sie vernetzt Immobilienwirtschaft, Bauunternehmen und Hersteller, initiiert Pilotprojekte und sorgt an der Schnittstelle zur Politik für optimale Rahmenbedingungen. Den Startschuss für die Entwicklung des seriellen Sanierungsmarkts in Deutschland gab der 2019 von der dena initiierte und zwischen innovativen Wohnungs- und Bauunternehmen geschlossene Volume Deal. Seitdem entwickelten Bauunternehmen sowie Planende Konzepte für Mehrfamilienhäuser und setzen diese gemeinsam mit Wohnungsunternehmen anhand von Pilotprojekten um. Bisher wurden vier Pilotprojekte fertiggestellt, neun sind im Bau, rund 50 weitere befinden sich in Planung und Vorbereitung. Parallel dazu sind mehrere neue Anbieter in den seriellen Sanierungsmarkt eingestiegen, darunter traditionelle Bauunternehmen, große, internationale Player, Start-ups sowie zahlreiche Anbieter für serielle Sanierungskomponenten. Neben der Pilotphase zeichnet sich jetzt der nächste große Meilenstein in der Marktentwicklung ab: Der Sprung zu ersten Serien und Portfolioansätzen, wie zum Beispiel bei der GEWOBAU Erlangen, die 6.000 Wohneinheiten vorwiegend seriell sanieren lassen will.

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