Late Lunch Sessions 2024
Wohnen statt Büro - Die UmNutzung unserer Städte
24. April 2024, 13:00 - 13:45 Uhr
RE.THINK BUILDING 2024
Mit nachhaltigen Baustoffen Potenziale im Bestand heben
03. Mai 2024, in Bern
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Von und über natureplus

natureplus Webseminare zu Circular Economy

Die Anmeldung zur Veranstaltungsreihe "reduce, reuse, recycle - Zukunft Baustoffe" ist jetzt möglich. Die Referenten und Sachverständigen, die hier zu Wort kommen werden, geben eine erste Stellungnahme ab.

May 25, 2020

Unter dem Titel "reduce, reuse, recycle - Zukunft Baustoffe | Wie gelingt der Baubranche der Einstieg in eine ökologische Kreislaufwirtschaft?" veranstaltet natureplus mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) eine internationale Webseminarreihe mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, mit Politikern und Vertretern von Ministerien, mit Planer*innen und Herstellern aus einigen Ländern Europas. Die insgesamt fünf Veranstaltungen finden jeweils im Wochenrhythmus vom 24. Juni bis 21. Juli 2020 statt. Die Anmeldung ist nun jederzeit möglich.

Um ihre Positionen zu verdeutlichen, geben die Referentinnen und Referenten sowie die anwesenden Sachverständigen an den einzelnen Webseminar -Veranstaltungen hier schon einmal einen Einblick in ihre Thesen:

Prof. Dipl.-Ing. Annette Hillebrandt (Bergische Universität Wuppertal) | 24.06.: 
"Die Lagerstätten von Rohstoffen weltweit haben sich verschoben: Viele der Rohstoffe sind nicht mehr am Ort ihrer natürlichen Entstehung vorhanden sondern in unseren neuen, anthropogenen Lagerstätten gebunden. Das Gros der Menge steckt in unserem Gebäudebestand, den es zu erhalten gilt. „Urban-Mining-Design“ bedeutet einen Ausstieg aus der Linearwirtschaft mit ihrem einseitigen Blick auf die Investitionskosten und dem End-of-Life-Szenario „Deponie“.
„Gebäude als Rohstoffzwischenlager“: Dieser Paradigmenwechsel für ein Bauen im Anthropozän baut auf die Wiedergewinnung von Baumaterial. Er ist angewiesen auf die Trennbarkeit von Konstruktionen und Baustoffen, um ein qualitätsvolles Recycling umzusetzen. Er fußt auf zirkulärer Planung und zirkulärer Kostenbetrachtung über den gesamten Lebensweg der Immobilie einschließlich ihrer Umweltwirkungen."

Dr. Anna Braune (DGNB) | 24. und 30.06.:
"In Zeiten der Klimakrise liefern kreislauffähige Gebäude und der Einsatz von Sekundärstoffen einen starken Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen. Dass die Circular Economy darüber hinaus auch wirtschaftlich Sinn für den Bauherrn, die Nutzer und die Gesellschaft macht, vor allem wenn die Entsorgung wahrhaftig eingepreist wird, ist ein weiterer Grund, sich aktiv für Circular Economy-Lösungen einzusetzen."

Jörg Finkbeiner (Partner und Partner Architekten) | 30.06.:
"Die Welt befindet sich in einer großen Transformation, hin zur postfossilen Epoche. Um diese aktiv bewerkstelligen zu können, müssen wir etablierte Denkmuster hinterfragen und neue Strategien im Umgang mit Energie und Ressourcen entwickeln. Ein wichtiger und wesentlicher Baustein dabei ist der Wechsel von einer linearen zu einer zirkulären Wertschöpfung. Der Bausektor spielt dabei eine entscheidende Rolle." 

Prof. Dr. Konrad Steiner (Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft in Ursprung (AT) / Isocell) | 21.07.:
"Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft ist das Gebot der Stunde im Sinne einer enkeltauglichen Bauweise. Man sollte kein Haus mehr bauen, das beim Rückbau viel Abfall und unvorhersehbare Kosten für unsere Nachkommen produziert. Dazu braucht es nicht nur 100% wiederverwertbare Baustoffe bzw. eine auf Recycling ausgelegte Bautechnologie, sondern auch Kunden, die das verstehen und wertschätzen. Ich wünsche mir Circular Economy als Unterrichtfach, beginnend schon im Kindergarten."

Chris Kühn, MdB (Bündnis90/Grüne) | 07.07.:
"Es braucht dringend eine Bauwende hin zum nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauen. Dies wird nur mit dem Aufbau einer Kreislaufwirtschaft beim Bauen gelingen, denn das Baustofflager der Zukunft sind die Städte selbst. Wir brauchen mehr Engagement für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft im Bausektor von Seiten der Bundesregierung, aber auch der Bauindustrie selbst." 

Dr. Eike Messow (Sto SE & Co. KGaA) | 21.07.:
"Bei der Optimierung der Kreislauffähigkeit von Bauproduken müssen verschiedene Ansätze und Themenfelder miteinander betrachtet werden, um in der Baubranche insgesamt voranzukommen. Auf der einen Seite gilt es, die Anzahl an Baustoffen und permanenten Verbindungen möglichst gering zu halten, um die Komplexität für Rückbau- und Recyclingprozesse zu verringern. Auf der anderen Seite müssen neben der Recyclingfähigkeit auch eine Fülle an Nutzungsfragen und technischen und rechtlichen Anforderungen erfüllt werden, so dass Hersteller von Bauprodukten nicht selten vor Kompromissfragen stehen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass ein Großteil kreislauffähiger Innovationen für den Neubau geeignet ist, diese für den Bestand aber meist nicht einsetzbar oder relevant sind. Neben der Entwicklung neuer Bauprodukte ist daher ebenso zentral, die Trenn- und Sortierverfahren sowie physikalisch-chemische Recyclingprozesse weiter voranzutreiben und zu entwickeln."

Prof. Ariane Ruff (Hochschule Nordhausen / Casea-Forschungsprojekt Gips-Recycling) | 21.07.:
"Gerade im Baubereich wird das Prinzip der Kreislaufwirtschaft erst zu einem geringen Anteil tatsächlich umgesetzt. Der größte Anteil an recycelten Baustoffen erfährt eine niederwertige Verwertung (Downcycling). Im Gegenzug ist bei gleichbleibender Bautätigkeit mit einem weiter steigenden Rohstoffabbau zu rechnen, der jedoch aufgrund verschiedenster Rahmenbedingungen und Restriktionen zunehmend schwieriger wird.
Der mit dem Kohleausstieg verbundene Wegfall von REA-Gips soll insbesondere durch einen verstärkten Abbau von Naturgips kompensiert werden. Gipsprodukte, u.a. auch Gipsbaustoffe weisen generell eine sehr gute Recyclingfähigkeit auf. Problematisch sind vor allem die sehr niedrigen Rückführungsquoten im Bereich der getrennt erfassten gipshaltigen Abfallstoffe sowie aktuell noch fehlende, wirtschaftlich einsetzbare Technologien zur Aufbereitung von gipshaltigen Baumischabfällen. An diesen und weiteren Problemfeldern setzt das WIR-Bündnis „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“ mit verschiedenen Forschungsvorhaben an."

Dr. Christoph Epping (Bundesumweltministerium, Referat WRII) | 07.07.:
„Circular Economy ist mehr als Kreislaufwirtschaft im Sinne des Deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Kreislaufwirtschaft ist als Bestandteil der Daseinsvorsorge allerdings eine unverzichtbare Voraussetzung für eine funktionierende circular economy. Wir brauchen sowohl produktionsintegrierte Wertstoffkreisläufe wie auch Kreisläufe unter Einbeziehung der klassischen Kreislaufwirtschaft mit Sammel-, Sortier- und Aufbereitungstechniken, um eine insgesamt nachhaltige circular economy aufzubauen, die Ressourcen effizient nutzt und Schadstoffe ausschleust.“

Dr. Klaus Jacob (FU Berlin, Otto-Suhr-Institut) | 13.07.:
"Achieving the Sustainable Development Goals and limiting climate change below an increase of 2°C inevitably implies a transformation in the use of natural resources. Extracting primary resources with increasing impacts to the environment and disposing emissions and waste back to nature circularity is obviously not sustainable. The shift towards a circular economy requires, however, technological, organisational and social innovation. It also requires a shift in the economic framework conditions: the externalised costs of resource use need to be internalised. Market based instruments are key for this."

Katherine Adams (ASBP / GB) | 13.07.:
"Circular economy in the building sector is still in its infancy, though it is growing with plenty of opportunities to collaborate and innovate through generating value and new business models. This is starting to happen, but to scale it up, interventions will be required. Whilst we (UK) are good at recycling our construction and demolition waste, we need to start focusing on closed loop recycling and higher-grade recycling, reuse, being much more efficient with our materials in the first place and the longevity of them. Much of this will depend on how we can change our existing practices. 
Data is one of the key parts of the jigsaw for circular economy. We need to understand the materials that we have in our building stock, their residual value and opportunities for reuse and high value recycling. We also need to know what materials are needed going forward and how we can reduce material demand, increase reuse and recycling. This is where design comes in."

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