natureplus kritisiert, dass in der finalen Fassung der NKWS ein verbindliches Reduktionsziel für den absoluten Ressourcenverbrauch fehlt.

Interessenvertretung

NKWS – Mehr Fokus auf Umbau nötig!

Am 4. Dezember 2024 verabschiedete das Bundeskabinett die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS). Der natureplus e.V. begrüßt dies als Meilenstein auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft. Gleichzeitig mahnt der Verband an, dass die Umsetzung nur erfolgreich sein wird, wenn der Fokus stärker auf die Umnutzung und Sanierung bestehender Gebäude gelegt wird.

December 12, 2024

Bereits im Juli dieses Jahres hatte der natureplus e.V. gemeinsam mit dem Netzwerk Ressourcenwende den Entwurf der NKWS kommentiert. Die Stellungnahme würdigte den Ansatz, bemängelte jedoch das Fehlen konkreter Maßnahmen, rechtlicher Grundlagen und klarer Zwischenziele. Nun bleibt auch die finale Fassung aus Sicht von natureplus hinter den Erwartungen zurück – insbesondere im Bau- und Gebäudebereich, der eine Schlüsselrolle für die Kreislaufwirtschaft spielt.

Umbau und Sanierung: Schlüssel für Ressourcenschutz

Kapitel 4.8 der NKWS bietet vielversprechende Ansätze, darunter die Förderung der Weiternutzung von Gebäuden, den Einsatz von Sekundärrohstoffen und die Einführung eines digitalen Gebäuderessourcenpasses. Das erfordert allerdings eine ambitionierte und verbindliche Umsetzung.
Dr. Rolf Buschmann, Präsident von natureplus und BUND-Referent für Abfall und Ressourcen, begrüßt die Verabschiedung der Strategie, kritisiert jedoch die mangelnde Verbindlichkeit und erklärt: „Mit der NKWS kann die Bundesregierung den Rohstoffverbrauch deutlich senken – das ist ein guter Schritt. Allerdings fehlt in der Endfassung ein verbindliches Reduktionsziel für den absoluten Ressourcenverbrauch. Ohne klare Vorgaben bleibt die Strategie unverbindlich und droht hinter ihrem Potenzial zurückzubleiben. Der verschwenderische Umgang mit Ressourcen muss ein Ende haben, wenn wir die Klimakrise und das Artensterben aufhalten wollen.“

natureplus unterstützt daher die Forderung, das ursprünglich geplante Ziel, den Primärrohstoffverbrauch pro Kopf bis 2045 auf acht Tonnen zu reduzieren, in einem Ressourcenschutzgesetz verbindlich festzuschreiben: „Eine echte Kreislaufwirtschaft schützt nicht nur die Umwelt, sondern steigert auch die Bruttowertschöpfung, schafft tausende neue Arbeitsplätze und reduziert Deutschlands Abhängigkeit von Rohstoffimporten. Das Prinzip ‘Erhalt vor Neubau’ muss dabei zur Maxime werden,“ so Buschmanns abschließende Einschätzung.

Neue Website zur Kreislaufwirtschaft

Mit der Veröffentlichung der NKWS geht die neue Website www.kreislaufwirtschaft-deutschland.de online. Sie bündelt zentrale Informationen zur Strategie und unterstützt die Transformation zu einer zirkulären Wirtschaft. Bereits verfügbar ist die Infografik „Kreislaufwirtschaft entdecken“. Ab Mitte Dezember 2024 wird eine interaktive Landkarte mit über 60 Unterstützungsangeboten für die Kreislaufwirtschaft veröffentlicht.

Aktive Mitgestaltung durch natureplus

natureplus beteiligt sich weiterhin aktiv am Stakeholder-Prozess Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam mit seinen Partnern setzt sich der Verband für eine ambitionierte und verbindliche Umsetzung der Strategie ein und bietet Informationen zu kreislauffähigen Material- und Baustofflösungen.

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Autor
Eric Draeger
M.Sc. Economics, natureplus e.V.
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